
Die derzeitige Situation am Riebeck-platz stellt im Wesentlichen einen Ver-kehrsraum dar. Mit dem Projekt Zu-kunftszentrum soll dieser unwirtliche Raum in einen erfahrbaren, mensch-maßstäblichen Stadtraum transfor-miert werden. Städtebaulich soll das Zukunftszentrum sowohl als signifi-kanter Solitär den Stadtraum beset-zen und gleichzeitig einen räumlich strukturellen Zusammenhang mit der umgebenden Bebauung bilden.
Die Idee des Gebäudes leitet sich ne-ben der städtebaulichen stadtraumbil-denden Setzung aus inhaltlichen Ge-danken zum Thema des Zukunfts-zentrums ab. Die deutsche Einheit ging ein Teilungsprozess voraus, welcher auf der schwerwiegenden Schuld Deutschlands als Auslöser des 2.Weltkrieg beruhte. Damit wurde auch die europäische Ordnung ge-brochen. Die vollzogene Wiederverei-nigung löste diesen Bruch nominell
wieder auf und neue Prozesse des Zu-sammenwachsens Deutschland und Europas wurden in Gang gesetzt. Dies ist ein fortwährender, offener Prozess, der Partizipation erfordert.
Das architektonische Konzept setzt diesen Gedanken um, indem ein dia-gonal verlaufender Schnitt den Bau-körper teilt. In dieser teilenden Fuge nun werden die öffentlichen Erschlie-ßungszonen, der Campus angeordnet, der alle Nutzungen erschließt. Hier sollen die Besucher des Zukunftszent-rum zum Treffen, Kommunikation, Par-tizipation motiviert werden. Dieser „Zwischenraum“ wird vom Schnitt zum neuen identitätsstiftenden, ver-bindenden Element. Die Fuge entwic-kelt sich zur Naht. In dem entstehen-den Raum bildet sich die Agora- der Versammlungsplatz, der Raum für Begegnungen entstehen lässt und die Teile inhaltlich verbindet.

Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Leistungen
Architektur
Freianlagen
Architektur
Marcus Stevens
Ahmad Al-Tahlawi
Freianlagen
Silke Peuker
2024-2025
