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Naturschutzfachliche Begleitung und Ökologische BaubegleitungSchwerpunkt Ameisenschutz

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Im Rahmen der Ökologischen Baube-gleitung erfolgt die fachlich korrekte Umsetzung bzw. Umsetzungskontrol-le von artenschutzrechtlichen Vorga-ben. Diese dienen der Vermeidung und Minimierung von Beeinträchti-gungen sowie dem Schutz von wert-gebenden Arten und geschützten Biotopen. Die Konflikte können sich dabei aus dem Bau, dem Betrieb oder der Anlage selbst ergeben. 

Die Grundvoraussetzung für die fach-gerechte Umsetzung von Maßnahmen im Zusammenhang des Ameisen-schutzes ist die Kontrolle der Flächen, insbesondere von Waldflächen, auf vorhandene Ameisennester. Hierfür wird die Eingriffsfläche systematisch abgegangen und vorhandene Nester dokumentiert und kartiert. Dabei ist zu klären, ob gesetzlich geschützte Ameisenarten von dem Vorhaben be-troffen sind. Grundsätzlich sind alle „hügelbauenden“ Arten, außer der Blutroten Raubameise, sowie die Nester besonders geschützt. Je nach Bauvorhaben sind eine Umsetzung des Nestes oder Schutzmaßnahmen wie die Absperrung des Nestes als Bautabuzone oder durch eine Nest-schutzhaube notwendig (Abb. 1 und 2). Die Umsetzung erfolgt durch einen ausgebildeten Ameisenheger und ist ohne Ausnahmegenehmigung von Februar bis April möglich. Nach die-sem Zeitraum ist bei der zuständigen 

Naturschutzbehörde ein Antrag auf Ausnahmegenehmigung nach §44 BNatSchG zu beantragen. 

Die IPROconsult GmbH setzte im ver-gangenen Jahr zahlreiche Maßnah-men im Zusammenhang mit dem Ameisenschutz um. Im Folgenden wird das Vorgehen beim Umsiedeln eines Ameisennestes kurz beschrie-ben. Zunächst erfolgen der schich-tenweise Abtrag des Nestes sowie der Transport in gekennzeichneten Behältnissen (Abb. 3 und 4). Für die Neugründung des Ameisennestes wird eine entsprechend große Grube ausgehoben. Eingebautes Altholz wird aus dem alten Nest übernommen bzw. ggf. durch neues Material er-setzt. Der Einbau des entnommenen Nestes erfolgt dann schichtenweise, um den grundsätzlichen Aufbau des Nestes beizubehalten. Der zusätz-liche Einbau von Reisig kann helfen, möglichst lockere Strukturen als Rückzugsorte zu schaffen. Zudem erfolgt eine Startfütterung mit Zucker. Dies soll einerseits die Tiere zum Ver-bleib am neuen Standort bewegen, als auch den Übergang bis zur Erkun-dung des neuen Lebensraumes und dem Auffinden neuer Futterquellen erleichtern (Abb. 5 bis 8). Die Nach-sorgearbeiten werden im Anschluss für etwa zwei Wochen durchgeführt. Sie beinhalten das Absammeln von Ameisen am alten Neststandort und 

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Auftraggeber
Lausitzer und Mitteldeutsche BergbauVerwaltungsgesellschaft mbH (LMBV)
Leistungen

Naturschutzfachliche Begleitung
Ökologische Baubegleitung

Projektbearbeitung

Michael Schulze
(zertifizierter Ameisenheger)
Christoph Schmidt

Durchführungszeitraum

seit 2015

ihr Verbringen zum neuen Nest. Zudem kann, in Abhängigkeit der Witterungs-verhältnisse, die Zufütterung mit Zu-cker am neuen Standort durchgeführt werden.

 

Projekte (Auswahl): 

  • Sanierung Restloch 76/Grünewalde
  • Geotechnische Sicherung der Innenkippenbereiche des Tagebaus Spreetal - Auffüllung der Tieflagen Reiterhof Terra Nova und Modellflugplatz
  • Sanierung der Innenkippe des Tagebaus Greifenhain
Abb. 1 Absperrung des Nestes
Abb. 2 Nestschutzhaube

ENTWURF

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Abb. 3 Nest vor der Umsetzung
Abb. 4 Umsiedlung in getrennten Behältnissen
Abb. 5 Grundlage des neuen Nestes
Abb. 6 Startfütterungmit Zucker
Abb. 7 umgesiedelte, fertiggestellte Nester
Abb. 8 umgesiedelte, fertiggestellte Nester

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