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Energieberatung RathausBurgstädt

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Ansicht Hauptgebäude Rathaus
Treppenhaus mit Buntglasfenstern
Flur im Rathaus

Die Stadt Burgstädt ließ für das Rat-haus eine Energieberatung nach DIN V 18599 erstellen, in der das energe-tische Verhalten des Gebäudes ana-lysiert und Maßnahmen an der Ge-

Wärmeverluste über die Hülle und Einsparungen bei Dämmung Dach und Außenwand

bäudehülle sowie Optimierung der Anlagentechnik auf ihre Wirksamkeit zur wirtschaftlichen Energieeinspa-rung geprüft werden. Es sollte unter-sucht werden, welche wirksame Maß-nahmen zur Energieeinsparung ge-troffen werden können. Ziel war es Potentiale für Energieeffizienzverbes-serungen zu identifizieren, passenden Förderprodukte zu finden und die Wirksamkeit zu bewerten.

 

Im ersten Schritt wurde der Bestand analysiert. Das Rathaus mit Baujahr 1773 besteht aus einem dreigeschos-sigen Hauptgebäude und zwei zwei- geschossigen, um 90° versetzt und parallel zueinanderstehenden Seiten-flügeln (Nordflügel und Südflügel). Das Gebäude wird hauptsächlich als Büro- und Verwaltungsgebäude ge-nutzt. Im Nordflügel ist eine Biblio-thek untergebracht. Im Südflügel befindet ein großer Ratssaal mit eige-ner RLT-Anlage. Die Außenwände des Hauptgebäudes bestehen aus Natur-

steinmauerwerk mit einer Dicken von 80 bis 120 cm. Die Fenster wurden 2001 im gesamten Gebäude, bis auf wenige historische Fenster, ausge-tauscht. Besonders die Außenwände, die Fenster, die Decke zum unbeheiz-ten Dach und der Boden verursachen die meisten Wärmeverluste im Gebäu-de. Etwa zwei Drittel der Wärmever-luste entfallen jedoch auf die Außen-wände.

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Auftraggeber
Stadt Burgstädt
Leistung

Energieberatung DIN V 18599

Verantwortliche Personen

Susanne Weidelt
Charlotte Darmer

Planungszeitraum

03. - 08.2022

Bruttogeschossfläche

3250 qm


ENTWURF

Energieberatung RathausBurgstädt

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Das Gebäude wird derzeit mit einem 30 Jahre alten Gas-Kessel mit einer sehr ineffizienten Verteilung. Die RLT- Anlage des Ratssaals ist technisch auf dem neuesten Stand. Die Beleuchtung ist bereits zu 50 % auf LED umgestellt. In der Energiebilanz nach DIN V 18599 wurde ein Primärenergiebedarf von ca. 290 kWh/m²a errechnet, der zu 85 % durch die Beheizung verursacht wird. 10 % entfallen auf die Beleuchtung.

Grundriss 1. Obergeschoss mit Zonierung

Im zweiten Schritt wurden Maß-nahmen zur Energieeinsparung als Schritt-für-Schritt Sanierung empfoh-len und bewertet. Die wichtigste Maß- nahme ist hier der Austausch der Heizungsanlage gegen einen Pellet-Brennwertkessel inkl. Erneuerung der Verteilung. Hiermit kann der Primär-energiebedarf sowie der CO2-Aus-stoß um mehr als 75 % gesenkt werden. Alternativ wurde der Einsatz einer Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einem Gas-Kessel für die Spitzenlast untersucht. Hierbei könnten nur 26 % Primärenergiebedarf eingespart wer- den. Diese Variante wurde aufgrund der hohen Investitionskosten nicht zur

Umsetzung empfohlen. 

200 m² PV-Anlage auf der innenlie-genden Dachfläche des Seitenflügels vorgeschlagen, um den Strombedarf des Gebäudes teilweise durch selbst erzeugten Strom decken zu können. Würden alle vorgeschlagenen Maß-nahmen umgesetzt, ließen sich die Energiekosten auf 1/3 reduzieren, 89% Primärenergie und 93 % CO2-Emmissionen einsparen. Es lässt sich das Effizienzgebäude Denkmal er-reichen. Jede der Maßnahmen wird zum Zeitpunkt der Berichterstellung mit einem Zuschuss von 20 % der Investitionskosten in der Bundesför-derung für Effiziente Gebäude ge-fördert. Somit amortisieren sich die 

Maßnahmen Heizungstausch und Innendämmung der Seitenflügel in 4 bzw. 5 Jahren, Beleuchtungstausuch in LED in und PV-Anlage in 10 bzw. 12 Jahren. Die Dämmung des Daches und der Fenstertausch lohnen sich eher, wenn ohnehin andere Arbeiten an diesen Bauteilen ausgeführt werden.

 

Mit den Ergebnissen der Energiebera- tung ist die Stadt Burgstädt nun in der

Lage die Entscheidung für Sanier-ungsmaßnahmen mit Berücksichti-gung der Wirksamkeit zur Energieein-sparung und der zur Verfügung stehenden Fördermittel zu treffen.

Weitere Maßnahmen sind die Däm-mung des Daches bzw. der obersten Geschossdecke und der Tausch der restlichen Beleuchtung in LED-Leuch-ten. Große Einsparungen im Bereich der Wärmeverluste und der Endener-gie in Höhe von je 42 % und damit in den Energiekosten könnte eine Innen-dämmung der Seitenflügel bewirken. Für die Fassade des Hauptgebäudes wurde aufgrund des Sichtmauerwerks und der Tatsache, dass dies unge-eignet ist für Innendämmung, keine Dämmmaßnahme vorgeschlagen. Mit einer Erneuerung der Fenster können die Wärmeverluste um weitere 10 % gesenkt werden. Letztlich wurde eine

Dachstuhl Hauptgebäude mit Dämmung auf der Decke

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