Die Stadt Halle und die Hallesche Verkehrs AG realisieren seit mehreren Jahren abschnittsweise ein Großteil des innerstädtischen Liniennetzes der Straßenbahn. In diesem Zuge erfolgt jeweils auch die Neugestaltung der Verkehrsflächen. Mit dem geplanten Gleisbau waren durch Lageänder-ungen der Gleisanlage Anpassungs-maßnahmen an den Ver- und Entsor-gungsleitungen erforderlich.

Zusätzlich nutzten die Versorger das Komplexvorhaben, um im Baubereich Optimierungen an ihren Anlagen vorzunehmen.

Im Auftrag des Generalplaners erfolg-te durch IPROconsult die Planung der Abwasserkanäle und -druckleitungen, der Trinkwasserleitungen sowie der Fernwärme-, Gas-, Elektro- und Kom-munikationsanlagen. Der Baubereich umfasst eine Länge von insgesamt ca. 3,3 km.

Projektbeschreibung

Der Bereich des Vorhabens erstreckte sich auf 2 Teilvorhaben, den Böllber-ger Weg Süd und den angrenzenden

Südstadtring. Im Baubereich befinden

sich eine Abwasserdoppeldruckrohr-leitung und mehrere Hauptsammler-achsen bis 9 m Tiefe in den Dimen-sionen bis DN 1200 bzw. Ei 800/1200 inkl. zugehöriger Sonderbauwerke und Nebensammler der HWS GmbH. Im Ergebnis aktueller hydraulischer Berechnungen der HWS GmbH ergab sich das Erfordernis von Netzoptimier-ungen im Kanalnetz. Desweiteren wurde der bauliche Zustand des Bestandes mittels TV und Inaugen-scheinnahme erfaßt. Im Ergebnis ergab sich das Erfordernis, den Hauptsammler punktuell zu reparieren bzw. mit Liner zu sanieren, einen neuen Abschlagkanal und eine neue Drosselleitung zu errichten sowie die die Gleistrasse querenden Neben-sammler zu erneuern oder zu sanieren. Alle Kontrollschächte/Bau- werke wurden zumeist ertüchtigt oder bei Erfordernis erneuert.

Die Abwasserdoppeldruckrohrleitung DN 400 mußte im Bereich des Süd-stadtringes aufgrund der massiv ge-

änderten Gleistrasse auf 2 x 170 m inkl. Erneuerung eines Be- und Ent-lüftungsschachtes umverlegt werden.

Die die Gleistrassen querenden Trink-wasser- und Gasleitungen sowie die Elektro- und Kommunikationsanlagen wurden ebenso erneuert wie ein Teil der längs verlaufenden Trassen. Eine Gleisquerung der Fernwärmetrasse mußte aufgrund zu geringer Über-deckung erneuert werden.

Für die Planung/Realisierung gab es aus verkehrsorganisatorischen Grün-den verschiedene Bauphasen, in die die einzelnen Maßnahmen einzuord-nen waren. Eine beidseitige Vollsper-rung des Böllberger Weges und des Südstadtringes, die als bedeutende Verkehrsachsen dienen, war keine Option. Herausfordernd war zudem, die Gleisquerungen aller Gewerke während der Vollsperrungsphase der Straßenbahntrasse zu realisieren.